14 KM bis zur Zivilisation in schwedisch Lappland

Schweden: Arvidsjaur

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Mit gerade einmal 5.000 Einwohnern ist das lappländische Arvidsjaur nicht gerade das, was man als Metropole bezeichnen würde. Dennoch zieht es jedes Jahr unzählige Menschen dorthin - und die meisten von ihnen kommen aus Deutschland. Was also macht diesen kleinen Ort nahe am Polarkreis so besonders?

Kurzinfo

Was macht diesen kleinen Ort nahe am Polarkreis so besonders?
Geschichte
Obwohl Arvidsjaur vermutlich bereits in der Steinzeit Siedlungsplatz der Nordmenschen war, beginnt die Siedlungsgeschichte des Ortes verhältnismäßig spät. Nämlich im 17. Jahrhundert, als die auch die abgeschiedenen Samen missioniert werden sollten. Zu diesem Zweck wurde 1607 die erste Kirche Arvidsjaurs errichtet. Dauerhaft ansässig wurden die schwedischen Siedler allerdings erst rund 150 Jahre später.
Waren es zu Beginn nur wenige hundert Menschen, die in Arvidsjaur lebten, stieg die Bevölkerung während des 20. Jahrhunderts um mehr als das Zehnfache an. Heute ist Arvidsjaur ein Ort mit eigener Website, Flughafen und Hotels.
Sehenswürdigkeiten
Wer meint, Arvidsjaur habe aufgrund seiner geringen Größe nichts zu bieten, der hat weit gefehlt. So befindet sich zum Beispiel mitten im Stadtzentrum die alte Samenstadt (Lappstaden). Dieses Kirchendorf, das aus rund 80 gut erhaltenen Holzhäusern besteht, ist noch aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Hier lebten die Samen, die von weit her anreisten, um in Arvidsjaur den Gottesdienst zu besuchen. Die Kirchenpflicht nämlich schrieb ihnen vor, eine bestimmte Anzahl an Gottesdiensten im Jahr zu besuchen. Heute werden die Gebäude nur noch einmal im Jahr genutzt. Immer am letzten Wochenende im August wird hier Der große Versammlungstag abgehalten.
Darüber hinaus bietet das Heimatmuseum im ehemaligen Pfarrhof die Möglichkeit sich über die samische Geschichte und Kultur zu informieren oder regionale Handwerkskunst zu erwerben.
Sportliche Aktivitäten
Was aber die meisten Gäste nach Arvidsjaur lockt, sind die vielfältigen Möglichkeiten, die die einzigartige Landschaft rundherum bietet. Hier können Reisende am nächtlichen Himmel Polarlichter beobachten, lange Touren mit Skiern, Schneemobilen oder Schneeschuhen unternehmen oder wie ein Actionheld mit dem Auto über den gefrorenen See schlittern. Wer seinen Urlaub in Arvidsjaur verbringt, erlebt mit Sicherheit eine aufregende und unvergessliche Zeit.
Ein Anbieter für Hundeschlittentouren, wo Sie selber fahren, sind die Schweizer Jürg Eugster und Simone Mendelin. Wie sie nach Arvidsjaur gekommen sind? Wir haben Sie gefragt und viele Antworten bekommen. Lesen Sie selbst
Autotesten Arjeplog / Arvidsjaur
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Der Tourismus
In dem kleinen Kirchdorf spielte der internationale Tourismus eine meist untergeordnete Rolle. Einerseits waren die Anbindungen an die „große weite Welt“ nicht so ideal, andererseits wurden die verfügbaren Unterkünfte für die Autotester, die Ingenieure und Techniker benötigt, die akribisch an der Weiterentwicklung leistungsstarker Fahrzeuge arbeiteten. Man schrieb das Jahr 2000, wo die ersten Charterflieger von Deutschland direkt nach Arvidsjaur starteten. Durch diese bequeme Anreise aus den Ballungsgebieten des Kontinents in die Wildnis Lapplands fing auch der Tourismus mehr zu wachsen an.
Einer der die Entwicklung des regionalen Fremdenverkehrs seit 1986 maßgeblich mitgestaltet hat ist Peter Manner, heute Touristikchef in Arvidsjaur.

Das älteste Hotel des Ortes ist das Hotel Laponia. Es begann mit ein paar Zimmern, und einem kleinen Restaurant, die von der Kommune betrieben worden. Danach übernahm ein Schwede, der auch andere Hotels in Lappland betreibt, die Anlage und verkaufte das Hotel Laponia, offiziell wird Hotel im schwedischen mit zwei l geschrieben, an Kristoffer Lundström. Der junge smarte Schwede ging mit 24 Jahren das Risiko ein, ein 400 Betten Hotel zu führen und gewinnträchtig zu leiten – was ihm bis heute sehr gut gelungen ist. Vielleicht hat ihn seit Vater, ein alter Hase in diesem Job, auch ein wenig geholfen?
Zu dem Hotel Laponia gesellt sich noch eine großzügige Feriendorfanlage, zwei Hotels und eine mit viel Engagement betriebene Lodge, die am Ortsrand liegt.