Beeindruckend

Der Göta Kanal verbindet auf faszinierende Weise künstliche und natürliche Wasserwege. Er erstreckt sich quer durch Südschweden vom Kattegat an der Westküste bis zur Ostsee. Dabei nutzt er den rund 90 km langen Götaälv, durchquert acht Seen und überwindet einen Höhenunterschied von 92 Metern mithilfe von insgesamt 66 Schleusen.
Allein 65 dieser Schleusen befinden sich im 190 km langen, künstlich angelegten Abschnitt des Göta Kanals. Die 66. Schleuse liegt in Vänersborg. Zusätzlich ermöglichen 50 Brücken und zwei Aquädukte die reibungslose Passage der historischen Kanalschiffe, ein beeindruckendes Zusammenspiel aus Natur, Technik und Geschichte.

Bauzeit

Zwischen Mai 1810 und dem 26. September 1832 wurde der Göta Kanal unter enormem Aufwand erbaut. Rund 58.000 Soldaten waren im Einsatz, um 300.000 Kubikmeter Erde und Gestein zu bewegen und das größtenteils in Handarbeit. So entstand ein rund 14 Meter breiter und 3 Meter tiefer Kanal. Dieser gilt heute als eines der bedeutendsten Bauprojekte Schwedens im 19. Jahrhundert.

Bauherr

Graf Baltzar von Platen, geboren am 29. Mai 1766 auf der Insel Rügen (damals schwedisch), war die treibende Kraft hinter dem Bau des Göta Kanals. Als Sohn eines schwedischen Offiziers und einer deutschen Mutter begann seine Laufbahn früh. Bereits mit 14 Jahren fuhr er als Fähnrich zur See. Im Russisch-Schwedischen Krieg geriet er in Gefangenschaft, bevor er 1800 von der Marine in die Politik wechselte. 1814 wurde von Platen Generalgouverneur von Holstein, Schleswig und Jütland. Dank seiner engen Verbindung zum schwedischen Königshaus konnte er sich zeitweise ganz seiner Leidenschaft widmen: dem Bau eines Kanals quer durch Schweden. Als Mitglied der Direktion des Trollhätte Kanals entwickelte er die Vision, den Vänernsee mit der Ostsee zu verbinden. Ein Projekt, das später als Göta Kanal bekannt wurde.
Ein zentrales Argument für den Bau war die enorme Zeitersparnis. Die neue Wasserstraße verkürzte die Strecke zwischen Göteborg und Stockholm um rund 800 Kilometer im Vergleich zur Route über die offene See. Trotz intensiver Debatten im schwedischen Reichstag konnte von Platen die Finanzierung und Umsetzung durchsetzen. Er starb am 6. Dezember 1829 in Christina, Norwegen, drei Jahre vor der offiziellen Fertigstellung des Kanals, dessen Realisierung ohne ihn kaum denkbar gewesen wäre.

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