Finnland ist ein Land der Kontraste. Zwischen der Mitternachtssonne im Sommer und der Polarnacht im Winter entfaltet sich eine faszinierende Naturkulisse. Das Klima Finnlands wird durch seine Lage geprägt. Neben dem Klima begeistert Finnland mir endlosen Wäldern, klaren Seen und einer artenreichen Tierwelt.

Winterliche Seenlandschaft © Jussi Silvennoinen/Punkaharju
Winterliche Seenlandschaft © Jussi Silvennoinen/Punkaharju

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland liegt zwischen dem 60. und 70. Breitengrad und gehört zu den nördlichsten Ländern der Europas. Das Klima ist kaltgemäßigt, aber dank des Golfstroms, der Ostsee und der vielen Seen deutlich milder, als die Lage vermuten lässt.

Die Jahreszeiten in Finnland

Der Sommer dauert in Finnland von Ende Mai bis Mitte September. Im Norden, in Lappland, beginnt er etwa einen Monat später und endet bereits einen Monat früher. Dafür kann man dort im Sommer am längsten die Mitternachtssonne genießen. In Utsjoki an der Nordspitze von Finnland geht die Sonne mehr als 70 Tage gar nicht unter. zur Sommersonnenwende um den 21. Juni wird es selbst im Süden des Landes nicht vollkommen dunkel. Es ist die Zeit der sogenannten weißen Nächte.

Anders ist der Winter. Die kalte Jahreszeit dauert im südwestlichen Schärengebiet ca. 100 Tage, in Lappland dagegen doppelt so lange. Eine bleibende Schneedecke gibt es meist zwischen Ende Oktober und Anfang Januar. Sie schmilzt zwischen Ende März und Ende Mai. In kalten Wintern können der Bottnische Meerbusen und der Finnische Meerbusen fast vollständig zufrieren. Dann sollen Sie eine Fahrt mit dem Eisbrecher Sampo nicht versäumen.

Nördlich des Polarkreises herrscht im Winter Polarnacht (kaamos). Auch wenn die Sonne sich in dieser Zeit nicht blicken lässt, sind die Tage nicht völlig dunkel. Der Schnee reflektiert die vorhandenen Lichtquellen, so dass eine mystische, bläuliche Dämmerung entsteht. Vor allem im Norden erscheinen im Winter auch die Polarlichter.

Frühjahr und Herbst sind gefühlt sehr kurze Jahreszeiten in Finnland. Allerdings warten auch sie mit besonderen Erlebnissen. Zu der Zeit der Ruska, der Laubfärbung, zeigt sich die Natur in einem bunten Farbenkleid, das an den Indian Summer erinnert. Im Frühjahr ist dagegen das donnernde Aufreißen der zugefrorenen Flüsse ein unvergessliches Erlebnis.

Finnlands Flora

finnischer Wald © Jaakko Tähti/Visit Finland
finnischer Wald © Jaakko Tähti/Visit Finland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland kann mit ca. 2 Milliarden Kubikmeter einen beeindruckenden Holzbestand aufweisen. Vielerorts sind Nationalparks angelegt worden, um den Baumbestand zu schützen. Vorwiegende Arten sind Kiefern sowie Fichten in der Taiga und Richtung Süden kommt immer häufiger Laubwald mit beispielsweise Birken vor. Bodengewächse wie die Rentierflechte sind im Winter das Hauptnahrungsmittel der Rentiere. Im Unterholz wachsen Moose, Beeren und Pilze. Neben Johannisbeeren, Blaubeeren, Moosbeeren, Preisebeeren und Sanddorn gibt es auch die in Deutschland eher weniger bekannte Moltebeere (lakka). Aufgrund des in Finnland geltenden Jedermannsrechts können Beeren und Pilze unbegrenzt in der Natur gesammelt werden.

Die Fauna in Finnland

Saimaa-Robbe ©  Arvi Tyni / Vastavalo
Saimaa-Robbe © Arvi Tyni / Vastavalo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Braunbär, Rentier, Elch & Co.
Besonders im Seengebiet trifft man häufig auf Elche, wenn sie in der Dämmerung die Straßen queren. Hier ist Vorsicht geboten, den oftmals kommt es zu Verkehrsunfällen. Die halbdomestizierten Rentiere findet man hingegen vorwiegend im Norden in Lappland. Ca. 200.000 Exemplare leben dort in freier Wildbahn und sind größtenteils Nutztiere der samischen Bevölkerung. Auch das Schneehuhn und die Schneeeule haben sich in Lappland angesiedelt. Heimische Braunbären verstecken sich in den tiefen Wäldern im Grenzgebiet zu Russland. Sie lassen sich jedoch auf speziellen Touren auch in freier Wildbahn beobachten. Weitere Wildtiere sind der Vielfraß, der Eurasische Luchs, der Wolf, der Fuchs, der Marder, der Biber und der Auerhahn. Zudem leben rund 430 Vogelarten in Finnland.
Nur eine einzige Art ist tatsächlich in Finnland endemisch, d. h. sie ist nur dort anzutreffen: die Saimaa-Robbe. Die kugelbäuchigen Tiere sind eine Besonderheit. Sie leben dort, wo Robben eigentlich nichts zu suchen haben – im Süßwasser des Saimaa-Sees. Insgesamt gibt es wohl nur noch um die 260 Tiere. Somit ist die Saimaa-Robbe die bedrohteste Robbe weltweit.

Fischreiche Gewässer
Durch die vielen Seen ist Finnland ein wahres Anglerparadies. Rund 70 Fischarten, darunter viele Speisefische wie Forelle, Hecht, Lachs, Zander und Barsch bevölkern die finnischen Gewässer. Auch hier kommt das Jedermannsrecht zum Tragen. Für das Eisfischen und das sogenannte Stippfischen, d. h. Angeln mit Haken und Leine ohne Wurfrolle ist kein Angelschein erforderlich. Personen unter 18 bzw. über 64 Jahren angeln auch mit Köder kostenlos. Für alle anderen Angler und Angelarten ist eine staatliche Fischereiabgabe (kalastuksenhoitomaksu) zu entrichten sowie eine regionale Angelgenehmigung (viehekalastusmaksu) einzuholen.

Mücken
In Finnland gibt es viele Gewässer und somit in der warmen Jahreszeit auch Mücken. Am stärksten sind sie im Seengebiet und weiter nördlich verbreitet. An der Küste und im Süden bereiten sie dagegen weniger Probleme. Ein guter Mückenschutz und lange Kleidung schützen vor den lästigen Gefährten.
Allerdings mögen sie keinen Wind, hohe Temperaturen natürlich auch keine Kälte. Am aktivsten sind sie um die 15° und gern in den Abendstunden. Oft hilft es schon, einen Grill oder rauchende Holzscheite zum Schutz einzusetzen.