Finnland fasziniert mit einer einzigartigen Mischung aus unberührter Natur und kultureller Tiefe. Zwischen der Schärenküste, der Seenplatte und den Fjälls Lapplands erstreckt sich ein Land, das zu den Wasser- und Waldreichsten Europas gehört. Doch Finnland ist nicht nur landschaftlich spannend. Auch die Geschichte Finnlands erzählt von jahrhundertelangem Ringen, von nationalem Erwachen und von einer modernen Gesellschaft.

Geographie Finnlands

Seenland © Michael Matti / Visit Finland
Seenland © Michael Matti / Visit Finland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finnland ist mit  338.000 km² das siebtgrößte Land Europas. Im Westen grenzen Schweden und der Bottnische Meerbusen, im Norden Norwegen und im Osten Russland mit einer 1.269 km langen Grenze. Nach Süden öffnet sich der Finnische Meerbusen und die Ostsee Richtung Estland.

Der Titel „Land der 1.000 Seen“ ist eine Untertreibung: Tatsächlich zählt Finnland 187.888 Seen. Sie prägen eine Landschaft, die sich über 1.160 km Länge und bis zu 540 km Breite erstreckt – mit zahllosen Binnenseeinseln und den Schären an der Küste, die Finnland zu einem der inselreichsten Länder Europas machen. 10 % der Fläche sind von Wasser und annähernd 70 % von Wald bedeckt. Etwa ein Drittel der Landesfläche liegt nördlich des Polarkreises. Hier schoben Gletscher nach der letzten Eiszeit aufgefaltete Berge zusammen, die heutigen Fjälls (tunturi) von Lappland.

Abseits Lapplands ist Finnland überwiegend flach. Eine Besonderheit der Natur ist die isostatische Landhebung. Noch heute hebt sich Finnlands Westen jährlich um bis zu 8 mm aus der Ostsee, wodurch immer wieder neue Inseln und Landflächen entstehen.

Geschichte von Schweden

Kulturelles Gebäude © Tiina Tahvanainen/Visit Åland
Kulturelles Gebäude © Tiina Tahvanainen/Visit Åland

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Geschichte Finnlands ist geprägt von Vielfalt, Widerstandskraft und kulturellen Reichtum. Aus den mündlichen Überlieferungen des Kalevala entwickelte sich ein starkes nationales Selbstbewusstsein. Jahrhunderte lang stand das Land im Spannungsfeld zwischen Russland und Schweden. Heute ist Finnland eine moderne Demokratie, die ihre Tradition bewahrt und gleichzeitig in Europa fest verankert ist.

Frühzeit und kulturelle Wurzeln

Woher die Finnen ursprünglich stammen, darüber wird bis heute geforscht. Wahrscheinlich siedelten über Jahrtausende Volksgruppen aus arktischen, sibirischen, baltischen und germanischen Räumen auf dem Gebiet des heutigen Finnlands. Es gibt kaum schriftliche Zeugnisse und mündliche Überlieferungen wurden erst im 18. und 19 Jahrhundert im Kalevala, dem finnischen Nationalepos, niedergeschrieben.

Bis 19. Jahrhundert

Über viele Jahrhunderte wurde Finnland von den Interessen seiner Nachbarn geprägt: zweitweise Großherzogtum Schweden, dann nach dem Finnischen Krieg 1808 ein autonomes Großfürstentum Russlands. Diese Phasen festigten die Verwaltung, Religion, Sprache und Rechtsordnung und gleichzeitig auch das Bedürfnis nach politischer Selbstbestimmung.

Weg zur Unabhängigkeit (1906-1919)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts formte sich ein starkes nationales Selbstbewusstsein. 1906 führte Finnland ein Einkammerparlament ein und als erstes europäisches Land erhielten Frauen das allgemeine Wahlrecht. Am 6. Dezember 1917 erklärte Finnland nach der Oktoberrevolution in Russland seine Unabhängigkeit. 1981 erschütterte dann ein Bürgerkrieg das Land bei dem über 20.000 Menschen starben. 1919 bestätigte Finnland seine demokratische Verfassung, was ein entscheidender Schritt in Richtung Stabilität war.

Zweiter Weltkrieg und Neuordnung

1939 griff die Sowjetunion Finnland an. das war der Start des Winterkrieges. In Folge dessen suchte Finnland Unterstützung, auch von Deutschland um verlorene Gebiete wie Karelien zurückzugewinnen. Der Friedensvertrag von 1944 besiegelte schließlich den definitiven Verlust Kareliens und somit mussten ungefähr 400.000 Menschen ihre Heimat verlassen. Kurz danach führte Finnland Krieg gegen seinen ehemaligen Verbündeten Deutschland.

Europäische Integration

Nach 1945 balancierte Finnland neutral zwischen den Blöcken. 1948 schloss es mit der Sowjetunion den „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Beistand“. Gleichzeitig intensivierte Finnland die Zusammenarbeit in Skandinavien. 1955 trat es dem Nordischen Rat und den Vereinten Nationen bei. 1955 folgte die EU-Mitgliedschaft und 2002 die Einführung des Euro.