Blick Färöer Inseln nach Norden

Länderinformationen Färøer Inseln

Die Färöer sind eine Inselgruppe bestehend aus insgesamt 18 Inseln, die etwa 430 km südöstlich von Island, 600 km westlich von Norwegen und 300 km nordwestlich von Schottland im Nordatlantischen Ozean mitten im Golfstrom liegt.merken
Die Färöer sind eine Inselgruppe bestehend aus insgesamt 18 Inseln, die etwa 430 km südöstlich von Island, 600 km westlich von Norwegen und 300 km nordwestlich von Schottland im Nordatlantischen Ozean mitten im Golfstrom liegt. Die Gesamtfläche aller Inseln beträgt 1399 km². Die größte Insel ist Streymoy, auf der auch die Hauptstadt der Färöer, Tórshavn, liegt. Der höchste Punkt der Färöer ist der Berg Slættaratindur mit 882 m über dem Meeresspiegel. Die Küstenlinie ist insgesamt fast 1300 km lang und man befindet sich nie weiter als 5 km vom Ozean entfernt.
Die Färöer-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und die Landschaft ist stark durch die Gletscher der letzten Eiszeit geprägt. Die Landschaft wirkt schroff und steinig. Hohe Berge wechseln sich ab mit tiefen Tälern, es gibt enge Fjorde und besonders im Westen schroffe Steilküsten, die durch den konstanten Westwind geformt worden sind. Etwa 9 km² der Landfläche sind von Seen und Fließgewässern bedeckt.

Industrie
Der Haupteinkommenszweig der Färöer sind die Fischerei und die Fischindustrie. Alle anderen Erwerbszweige sind mehr oder weniger daraus entstanden. Die wichtigsten Speisefische sind Dorsch, Schellfisch und Köhler. Auch Schiffswerften gewinnen an Bedeutung.
Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist stark zurückgegangen und betrug in den 90er Jahren weniger als 1% der Bevölkerung. Die Landwirtschaft funktioniert nach dem „Udmark-Indmark-System“ (Außenfeld-Innenfeld-System). Innenfelder sind meist von Hecken umgeben und hier wird Gras zur Viehfütterung gesät und Kartoffeln und Gemüse für den Eigenverbrauch angebaut. Im Winter grast hier ein Teil des Viehs. Die Außenfelder werden nicht landwirtschaftlich bestellt und dienen heute hauptsächlich als Weideflächen für die etwa 70.000 Schafe.
Die Mehrzahl der Erwerbstätigen ist heute im Handels- und Servicezweig tätig.

Infrastruktur
Auf den Inseln verbindet ein gut ausgebautes Tunnelsystem die verschiedenen Orte. Zu den kleineren Inseln besteht eine Helikopter-Verbindung. Eine Brücke verbindet die beiden größten Inseln Streymoy und Eysturoy. Zwischen den Inseln Borðoy und Viðoy und Kunoy gibt es Verbindungen durch Dämme.

Kurzinfo

Die Färöer sind eine Inselgruppe bestehend aus insgesamt 18 Inseln, die etwa 430 km südöstlich von Island, 600 km westlich von Norwegen und 300 km nordwestlich von Schottland im Nordatlantischen Ozean mitten im Golfstrom liegt.
Demografische Struktur
Am 01. Januar 2014 lebten 48.308 Menschen auf den Färöern. Davon leben etwa 20.000 im Großraum um Tórshavn. Die zweitgrößte Stadt mit 4.600 Einwohnern ist Klaksvík und die drittgrößte ist Runavík mit 3.800 Einwohnern. Die Bevölkerungsdichte beträgt 34,5 Menschen pro Quadratkilometer, womit die Färöer in Skandinavien die zweithöchste Bevölkerungsdichte nach Dänemark aufweist.
17 der 18 Inseln sind bewohnt. Nur eine Insel, Lítla Dímun, ist aufgrund ihrer geringen Größe unbewohnt. Die färöische Siedlungsstruktur besteht hauptsächlich aus dicht besiedelten, unterschiedlich großen Dörfern. Es gibt über 100 Städte und Dörfer auf den Färöern.
Die Lebenserwartung beträgt bei Frauen durchschnittlich 82,4 Jahre und für Männer 76,9 Jahre.
Die Färöer haben die höchste Geburtenrate Europas. Auf eine Frau kommen durchschnittlich 2,6 Kinder.
Ein weiterer Rekord betrifft die Kriminalität. Die Kriminalitätsrate auf den Färöern ist die geringste auf der Welt. Auf 100.000 Einwohner kämen auf den Färöern nur 15 Gefängnisinsassen. Durchschnittlich kam es die letzten hundert Jahre nur alle 25 Jahre zu einem Mord.

80% der Bevölkerung gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. 13 % gehören den Plymouth Brethren an. Weitere Religionen sind die katholische Kirche, die Heilsarmee und andere religiöse Gemeinschaften.

Die offizielle Sprache ist färöisch, eine nordische Sprache, die vom Altisländischen abstammt. Sie ähnelt dem Isländischen sehr und ist zum Großteil auch gegenseitig verständlich. Die Zweitsprache ist dänisch und wird von fast jedem schriftlich und mündlich beherrscht. Auch die anderen nordischen Sprachen werden meist verstanden. Englisch wird ebenfalls von vielen beherrscht.
Die Geschichte der Färøer
Das Mittelalter
Irische Sagen und archäologische Funde weisen auf eine erste Besiedlung der Färöer durch irische Mönche um 600 n. Chr. hin.
Ab ca. 850 n. Chr. kam es zu einer ersten Besiedlung durch westnorwegische Wikinger, die die irischen Mönche vertrieben. Doch auch aus dem anglo-irischen Raum kamen vermutlich Siedler. Die ersten Siedler lebten nach archäologischen Erkenntnissen in Langhäusern aus Holz, die von Mauern umgeben waren.
Bis zum 14. Jahrhundert ist nicht viel über die Geschichte der Färöer bekannt. Die Hauptquelle ist die auf das 13. Jahrhundert datierte Færeyinger saga (Saga der Färöer).
Um 900 kam es zur Gründung des Things, das für Gesetzgebung, Regierung und Recht zuständig war.
Um 1000 – 1100 n. Chr. wurde die erste Kirche auf den Färöern gebaut und leitete somit den Anfang der Ablösung des Heidentums durch das Christentum ein.
Die Sozialstruktur bestand bis zum 16. Jahrhundert aus einigen Großbauern, Eigentumsbauern und Pächtern, sowie landlosen Arbeitern und Bediensteten. Einen Adel kannten die Färöer nicht.
Ab 1035 wurden die Färöer Teil des norwegischen Reiches und mussten an dieses Abgaben zahlen. Sie erhielten im Folgenden von Norwegen ein eigenes Gesetzbuch und aus dem Thing wurde im 13. Jahrhundert das Løgting, das noch heute das Parlament der Färöer ist.
Von 1152 bis 1540 waren die Färöer ein Bistum unter Nidaros, das heutige norwegische Trondheim. Politisch und handelsmäßig waren die Färöer hauptsächlich mit dem norwegischen Bergen verbunden.
1380 wurden die Färöer zusammen mit Norwegen der dänischen Krone untergeordnet und die folgenden Jahrhunderte waren von starkem dänischem Einfluss geprägt.
Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Tórshavn das führende Handelszentrum und somit Hauptstadt der Färöer.
…. und die Neuzeit
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Handelsschwerpunkt nach Kopenhagen verlegt.
Ca. 1540 kam es auf den Färöern zur Reformation. Im Folgenden gab es 7 Pastoren, die die etwa 40 Kirchen im Land betrieben. Das Lesen verbreitete sich recht schnell durch Hausunterricht.
1687 wurde das Norwegische Gesetz eingeführt.
1709 übernahm die dänische Krone den Monopolhandel und steuerte somit die gesamten Handelsprozesse auf den Inseln.
1821 wurde der Status der Färöer als Amt festgelegt. Die gesandten Beamten, die zum Beispiel für Steuerrecht, Polizei, Gericht usw. zuständig waren kamen fast ausschließlich aus Dänemark.
1849 wurden die Färöer Teil des dänischen Grundgesetzes und die Färöer waren fortan im Reichstag repräsentiert.
1856 kam es zur Aufhebung des Monopolhandels was zu einem stetigen Anstieg in der Wirtschaft führte. Landwirtschaft (z.B. Kartoffelanbau) wurde stärker betrieben. Den Durchbruch machten jedoch die exportorientierte Tiefseefischerei und die Arbeitskraft von Frauen, die den Fisch salzten und trockneten. Im 19. Jahrhundert machte der Fischexport 90% des Exportes aus und sicherte so die Zahlung des Importes.
Um 1890 rückte die färöische Kultur und Sprache stärker in den Fokus. Eine Abgrenzung vom Dänischen gewann mehr und mehr an Bedeutung. Im Folgenden kam es 1938 zur Gleichstellung von Dänisch und Färöisch in der Schule und in der Kirche. Heute ist färöisch überall dominierend, außer im Rechtswesen.
Während des zweiten Weltkrieges waren die Färöer von Großbritannien besetzt und damit von Dänemark abgeschottet. In der Folge bekamen die Färöer 1948 den Status der Selbstverwaltung.
Während der 90er Jahre verfolgte die färöische Selbstständigkeitspartei das Ziel vollständiger Selbstständigkeit und der Gründung einer eigenständigen Republik. Die Verhandlungen mit der dänischen Regierung verliefen jedoch im Sand.
Staatsform
Die Staatsform der Färöer ist die parlamentarische Monarchie. Die Färöer sind ein selbstverwaltetes Land, doch Teil des dänischen Königreiches. Sie haben ihr eigenes Parlament, das Løgting, und eine eigene Flagge. Die Färöer sind nicht Teil der EU und der Handel wird durch spezielle Abkommen geregelt.
Das Oberhaupt der Färöer ist Königin Margrethe II. Vertreten wird die Königin durch den Reichsombudsmann Dan Michael Knudsen. Der Regierungschef ist der Premierminister Kaj Leo Johannesen, der der liberalen und pro-dänischen Partei Samband angehört. Die Mitte-Rechts-Regierung setzt sich aus den Parteien Samband, der konservativen Volkspartei, christlichem Zentrum und sozialliberaler Selbstverwaltungspartei zusammen.
Das Løgting hat höchstens 32 Mitglieder, von denen 27 in 7 Wahlkreisen gewählt werden. Außerdem können 5 Zusatzmandate gewählt werden. Gewählt werden die Abgeordneten für 4 Jahre. Das färöische Parlament entsendet zwei Abgeordnete in das dänische Parlament und hat ebenso zwei Delegierte im Nordischen Rat.
Die färöische Flagge besteht aus einem rotblauen Kreuz vor weißem Hintergrund. Sie heißt Merkið (das Banner bzw. das Zeichen).