Touring durch Alands Islands

Finnland: Sund

Im Osten Fasta Ålands, der Hauptinsel Ålands, liegt die Gemeinde Sund, zu der mehrere Inseln gehören.merken
Im Osten Fasta Ålands, der Hauptinsel Ålands, liegt die Gemeinde Sund, zu der mehrere Inseln gehören. Die gesamte Gemeinde ist knapp 112 km² groß und hat um die 1040 Einwohner. Sund zählt zu den 27 offiziellen finnischen Nationallandschaften, denen ein besonderer Symbolwert für die Geschichte, Kultur und Natur Finnlands zugesprochen wird. Dass Sund zu diesen Landschaften gehört, liegt an der historischen Bedeutung des Gebietes. Im Mittelalter nämlich befand sich hier das Verwaltungszentrum der Region Åland. Heute werden im Sommer zahlreiche Veranstaltung in Verbindung zu dieser Vergangenheit organisiert.
Die Wirtschaft Sunds ist geprägt durch den Fremdenverkehr und die Landwirtschaft. Einer der größten Arbeitgeber der Gemeinde ist der örtliche Golfplatz, der mit seiner Aussicht auf das Schloss Kastelholm zu einer der schönsten Finnlands zählt. Neben dem Golfplatz gibt es aber noch viele weitere Sehenswürdigkeiten in Sund zu entdecken.

Kurzinfo

Im Osten Fasta Ålands, der Hauptinsel Ålands, liegt die Gemeinde Sund, zu der mehrere Inseln gehören.
Kastelholm
Auf einer eigenen kleinen Insel errichtet, umgeben von einem mit Pfählen gefüllten Wassergraben, liegt das burgartige Schloss Kastelholm (Kastelholms slott). Es wurde Ende des 14. Jahrhunderts als strategisch wichtiger Verteidigungspunkt errichtet und gehört heute zu den ältesten Gebäuden ganz Ålands.
Bis ins 17. Jahrhundert hinein wurde das Schloss immer wieder zu Teilen zerstört und etappenweise umgebaut. Dabei änderten sich seine Aufgaben von der Verteidigung zu hauptsächlich administrativen Aufgaben. 1746 brannte das Schloss nahezu vollständig aus und die übrig gebliebene Ruine wurde in den 1770er Jahren aufgegeben. Heute ist die Schlossruine zum größten Teil neu aufgebaut und für Besucher geöffnet. Für die kleinen Besucher gibt es ein extra Kinderzimmer, in dem Nachbildungen mittelalterlicher Kleider zum Verkleiden bereitliegen.
In einem Flügel des Schlosses befindet sich das Kulturhistorische Museum.
Bomarsund
Ein weiterer Zeuge aus der stürmischen Zeit der Kriege zwischen Russland und Schweden sind die Überreste der ehemaligen Festung Bomarsund. Sie wurde 1832 durch die Russen als Außenposten gegen den Westen und als strategischer Punkt zur Beherrschung der nördlich Ostesee errichtet. Vor allem Großbritannien protestierte vergeblich gegen den Bau der Festung, die von den Briten und Schweden als potenzielle Gefahr angesehen wurde.
Im Verlauf des Krimkrieges wurde die Festung 1854 durch die Anglo-Französiche Flotte zerstört. Vier Tage lang wurden ihre Mauern bombardiert, ehe die Besatzung der Festung am 16. August kapitulierte und 2.000 Russen in britische und französische Gefangenschaft gingen. Etwa zwei Wochen später wurde der Hauptteil der Festung gesprengt. Zum Zeitpunkt ihrer Zerstörung war der Bau der Festung noch nicht einmal beendet. Nach Ende des Krieges wurde des den Russen verboten Bomarsund wieder aufzubauen oder neue Befestigungsanlagen zu errichten.
Heute sind die Überreste der Festung ein beliebtes Touristenziel. Jedes Jahr im August finden rund um die Ruine die Bomarsundtage mit einem historischen Markt statt.
Telegrafen
Wer noch mehr über die russische Zeit in Åland erfahren möchte, sollte sich die Ausstellung im Telegrafen ansehen. Etwa 1 Kilometer von den Ruinen entfernt bildet sie den ersten Schritt in Richtung eines Besucherzentrums in Bomarsund und informiert Besucher über den Krieg 1808 – 1809 zwischen Schweden und Finnland. Ein Miniaturmodell der Befestigungsanlage sowie nachgebildete Uniformen und Bauernkleider helfen dabei, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie das Leben im 19. Jahrhundert in Bomarsund aussah.
Gefängnismuseum Vita Björn
Ebenfalls in der Gemeinde Sund befindet sich das ehemalige Kronengefängnis Vita Björn. Es wurde 1784 in Gebrauch genommen und bis 1975, als fast 200 Jahre lang, als Gefängnis genutzt.
Das Gebäude, in dem das Gefängnis untergebracht ist, wurde nach den Normen für Gefängnisse in ländlichen Gebieten, in zwei Teile geteilt. Das bedeutet, dass die eine Hälfte dem Gefängniswärter und seiner Familie als Wohnung diente während die andere Hälfte die Zellen für die Gefangenen beherbergte.
Zunächst gab es in dem Gebäude nur drei Zellen, zwei weitere wurden 1839 angebaut.
Anfang der 1980er-Jahre wurde das Gebäude sorgfältig renoviert und in ein Museum umgewandelt. Dabei wurde versucht, dem ursprünglichen Erscheinungsbild des Gefängnisses so nahe wie möglich zu kommen. Bei seiner Eröffnung 1985 war Vita Björn das erste öffentliche Gefängnismuseum Finnlands. Die heutige Ausstellung zeigt die Geschichte des Strafvollzugs vom späten 18. Jahrhundert bis 1950.
Freilichtmuseum Jan Karlsgården
Das in den 1930er-Jahren errichtete Freilichtmuseum Jan Karlsgården gibt Besuchern einen Einblick in das Leben auf Åland im 19. Jahrhundert. Um diesen zu vermitteln, besteht das Museum aus rund 20 Gebäuden, die aus allen Teilen Ålands hierher umgesiedelt wurden.
Vor allem während der Sommerzeit werden auf dem Gelände des Museums verschiedene Veranstaltungen organisiert. So ist es unter anderem seit den 1940er-Jahren Tradition am Mittsommerabend eine Mittsommerstange aufzustellen. Im Winter findet an jedem ersten Wochenende im Dezember ein Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum statt. Dieser ist der größte Weihnachtsmarkt Ålands.