Die Küste Skagens

Jütland und die dänischen Nordseeinseln - Ferienhausparadies der Deutschen

Jütland ist der westliche Teil Dänemarks. Die Natur der Region hält ganz besonderen Reize zu jeder Jahreszeit bereit. Größte Stadt auf Jütland und zweitgrößte Stadt Dänemarks ist Aarhus.merken
Die Halbinsel Jütland hat eine Fläche von ca. 30 000 km² und bildet somit das dänische Festland, das ca. 2/3 der Gesamtfläche Dänemarks ausmacht. Hier lebt etwas weniger als die Hälfte der gesamten dänischen Bevölkerung. Jütlands Landschaft ist geprägt von der Eisgrenze der letzten Eiszeit, die ab Lernvig im Westen über Viborg in Richtung Süden zur Grenze verläuft.

Kurzinfo

Jütland ist der westliche Teil Dänemarks. Die Natur der Region hält ganz besonderen Reize zu jeder Jahreszeit bereit. Größte Stadt auf Jütland und zweitgrößte Stadt Dänemarks ist Aarhus.
Westjütland
Westjütland ist geprägt von einer eher flachen Landschaft mit nur wenigen Hügeln und vielen Heideflächen. Früher gab es auch viele Wälder, die jedoch bereits seit der Bauernsteinzeit verdrängt wurden. In Westjütland fließen die wasserreichsten Flüsse des Landes, wie der Skjern Å, Storå und Karup Å. Die Westküste ist geprägt von Dünenlandschaften und im Südwesten befindet sich das Wattenmeer.

Die größte Stadt in Westjütland ist Esbjerg, Dänemarks fünftgrößte Stadt. Hier befindet sich der wichtigste Nordseehafen, in dem unter anderem die Versorgung der dänischen Öl- und Gasförderung in der Nordsee stattfindet. Außerdem befinden sich im Hafen Serviceanlagen für einen der größten Offshore-Windenergieparks der Welt, sowie Verladeanlagen für Windkraftwerke und große Produzenten für Fischprotein, weshalb Esbjerg manchmal intensiv nach Fisch riecht.
Wirtschaftlich wichtig ist außer Esbjerg auch das Gebiet Ikast-Herning mit einer bedeutenden Industrie für Textilien und Bekleidung.

Sehenswert ist in Westjütland der Nationalpark Wattenmeer, eines der wertvollsten Ökosysteme der Welt. In Dänemark reicht das Wattenmeer von Højer bis Ho Bugt. Das Wattenmeer ist stark beeinflusst vom Wechsel der Gezeiten und häufigen Sturmfluten. Dieser ständige Wechsel führt jedoch zu einer extrem hohen Artenvielfalt mit Würmern, Krebsen, Muscheln, Fischen und Schnecken. Außerdem ist das Wattenmeer ein wichtiger Rast- und Futterplatz für Zugvögel und Robben. Sogar Austern kann man hier für den Privatgebrauch sammeln. In Vester Vedsted gibt es das Vadehavscentret, in dem einem der Lebensraum Wattenmeer durch Multimedia und Wattexkursionen näher gebracht wird.
Ribe, früher ein wichtiger Kreuzungspunkt zweier Handelswege (ab ca. 710 n. Chr.), lässt auch heute noch Geschichte schnuppern. In einem Wikingermuseum kann man interessantes über die Wikingerzeit erfahren und auf einem Stadtrundgang kann man die schöne Architektur bewundern. Sehenswert ist insbesondere Ribes Dom, der im weichen Marschboden immer mehr versinkt.
Für Familien mit Kindern unverzichtbar ist Legoland in Billund, ein Freizeitpark für jüngere Kinder, wo man unter anderem eine Miniatur-Legowelt bestaunen kann.
Auch Esbjerg, die „Kulturhauptstadt des Westens“, hat besonders architektonisch einiges zu bieten. Berühmt sind insbesondere die riesigen Männerskulpturen „Mennesket ved Havet“ (Der Mensch am Meer), die aufs Meer hinausblicken.
Ostjütland
Geografisch ist Ostjütland eine fruchtbare, hügelige Moränenlandschaft, die von Randers bis an die deutsche Grenze reicht. Hier gibt es die höchsten Hügel in Dänemark, darunter der Møllehøj (170,86m), Yding Skovhøj (170,77m) und Ejer Bavnehøj (170,35m). Außerdem befinden sich im Osten Jütlands der größte See der Halbinsel, der Mossø mit einer Fläche von 17 km², und die Quelle von Dänemarks längstem Fluss, dem Gudenå.

Die Städte der Ostküste sind mit Autobahnen und Bahnlinien mit wichtigen Gewerbegebieten verbunden. Nicht nur Aarhus, Dänemarks zweitgrößte Stadt, hat wirtschaftliche Bedeutung, auch das sogenannte Dreieck, das aus den Städten Kolding, Fredericia und Vejle besteht, ist industriell wichtig. Fredericia ist beispielsweise einer der größten Brauereistandorte Dänemarks, wo die beiden berühmten Biersorten Carlsberg und Tuborg gebraut werden. In Vejle hingegen dominieren Großschlachtereien und Maschinenbau.

Touristisch lohnt sich ein Besuch in Kolding mit der wunderschön restaurierten Burg Koldinghus aus dem Mittelalter und einem interessanten Museum für moderne Kunst.
Auch Silkeborg und das Seenhochland mit Dänemarks höchster Erhebung, dem Møllehøj, und der naturschöne Himmelbjerg, der durch den Dichter St. Blicher bekannt wurde, sind ein Besuch wert. In der Stadt Silkeborg selbst, gibt es viele Museen zu besichtigen, wie ein Kunstmuseum, ein Papiermuseum oder das Science Center AQUA Ferskvands Akvarium.
Natürlich sollte „Die kleinste Großstadt der Welt“, Aarhus, nicht außer Acht gelassen werden. Aarhus bildet einen Gegenpol zur Metropole Kopenhagen, indem sich hier eine eigene Oper, ein Symphonieorchester und ein Stadttheater befinden. Neben bedeutenden Museen, wie dem modernen und architektonisch sehenswerten Kunstmuseum ARos, lohnt sich ein Blick in den Dom im gotischen Stil. Im Inneren befinden sich die größten Kalkmalereien aller dänischen Kirchen. Sehenswert ist auch „Den Gamle By“ (Die Alte Stadt), ein Freilichtmuseum mit alten Stadtgebäuden. Im Süden der Stadt, kommt man schnell ins Grüne. Wenn die Königin nicht anwesend ist, kann hier auch Schloss Marselisborg mit dem umgebenden Schlossgarten besichtigt werden.
Nordjütland
Westlich des Limfjordes dominieren fruchtbare Moränenablagerungen. Bereits im 19. Jahrhundert wurden hier Nadelwälder angepflanzt. Vom Mariager Fjord bis nach Skagen Odde, dominiert gehobener, sandiger Meeresboden mit vielen Mooren, die eine Moränenlandschaft umgeben. An der Küste gibt es viele Sandstrände und Dünenlandschaften.

Im Westen haben sich keine größeren Städte entwickelt. In Hanstholm gibt es jedoch einen modernen Fischereihafen. Östlich des Limfjordes befindet sich jedoch Dänemarks viertgrößte Stadt, Aalborg. Hirtshals und Skagen sind bedeutende Fischereistädte. In Skagen liegt eine riesige Fangflotte und viele Betriebe zur Fischverarbeitung, sowie eine Auktionshalle für Fischauktionen. Frederikshavn hingegen hat Bedeutung als Verkehrs- und Werftsstadt erlangt. Von hier fahren Fahrlinien nach Schweden und Norwegen. Die Werftindustrie beschränkt sich heute hauptsächlich auf Reparaturarbeiten.

Sehenswert ist Dänemarks nördlichste Stadt, Skagen. Berühmt ist vor allem die versandete Kirche, von der nur noch der alte Turm aus dem Sand in die Höhe ragt. Im Süden der Halbinsel von Skagen liegt Råberg Mile, eine riesige Wanderdüne, die sich jedes Jahr 8-10m vorwärts bewegt und alles unter sich begräbt. Die besondere Lage, an der Nord- und Ostsee zusammentreffen führen zu einer großen Vogelvielfalt. Da jedes Jahr über 100 000 größere Schiffe die oft unberechenbare See vor Skagen passieren, befinden sich hier auch viele Leuchttürme, darunter der höchste dänische Leuchtturm, Grå Fyr (Graues Feuer), der oben mit einer fantastischen Aussicht belohnt.
In Aalborg befindet sich eine berühmte Schnapsbrennerei, die Aalborg Brænderiet. Da sehr gerne alkoholische Getränke konsumiert werden, gilt Aalborg auch als Dänemarks längste Theke. Bei einem Stadtrundgang lohnt sich eine Besichtigung des Doms und Dänemarks schönstem Bürgerhaus, das Jens Bangs Stenhus. In Aalborg befindet sich außerdem einer der größten Zoos Nordeuropas und beinhaltet eine moderne afrikanische Erlebniswelt. Im Süden lohnt sich der Aufstieg auf den Aalborgtårnet, auf dem man mit einem tollen Blick über die Stadt und den Limfjord belohnt wird.
Der Limfjord lädt mit der „Limfjordruten“ zum Wandern und Radfahren ein.
Nordseeinsel Rømø
Rømø ist die südlichste und größte dänische Nordseeinsel mit einer Fläche von 129 km². Sie ist durch einen 9,2 km langen, mit dem Auto befahrbaren Damm, mit dem Festland verbunden und hat 618 Einwohner. Im Westen dominiert eine Dünenlandschaft mit vielen Ferienhäusern und einem Campingplatz bei Lakolk. Außerdem gibt es einen sehr breiten Sandstrand, der an manchen Stellen bis zu 3km breit ist. Weitere Ferienhaussiedlungen befinden sich im Südosten nahe dem Fischerhafen in Havneby. Wirtschaftlich dominiert der Tourismus: auf Rømø übernachten jährlich 2 – 2,5 Millionen Menschen. Weitere Einkommensquelle ist die Fischerei.
Die schöne, abwechslungsreiche Natur mit Stränden, Dünen, Dünenwäldern, Heideflächen und Watt lädt zum Radfahren und Wandern ein. Beliebt sind auf Rømø auch Strandsportarten wie Blokarts (Strandsegler) und Kitewings (Strand-Windsurfen). Sehenswert ist außerdem Rømø Kirke, eine Kirche mit gotischem Turm. Im Inneren kann man die Reste eines gotischen Schiffes bestaunen.
Nordseeinsel Mandø
Mandø hat eine Fläche von 8 km² und 40 Einwohner. Die Insel ist von Watt und Sand umgeben. Der Hauptwirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. In Mandø By befinden sich eine Kirche, ein Wirtshaus, eine Mühle, ein Museum und ein Campingplatz.
Nach Mandø kommt man mit den speziellen Mandø Bussen mit einer Reise über den Meeresboden. Lohnenswert sind auch Ausflüge mit offenen, von einem Trecker gezogenen Wagen, auf den Hochsand Koresand. Koresand ist eine riesige Sandwüste, in der sich Seehunde beobachten lassen.
Nordseeinsel Fanø
Fanø ist die nördlichste Insel im Wattenmeer und befindet sich unter ständiger Veränderung durch Abtragung und Anlagerung von Material. Die Insel hat eine Fläche von 55km² und hat 3200 Bewohner. Auf Fanø befinden sich zwei alte Schifferstädte, Sønderho und Nordby, in der der Hauptteil der Bevölkerung lebt, sowie zwei neuere Touristenstädte, Fanø Vesterhavsbad mit einigen Hotels und Rindby Strand mit Campingmöglichkeiten und Ferienhäusern. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus mit knapp 1 Million Übernachtungen im Jahr. Bereits um 1900 begann der Tourismus zu florieren. Der größte Arbeitgeber ist jedoch die Kommunalverwaltung, insbesondere in den Bereichen Altersvorsorge und Bildung. Auch die Seefahrt ist von Bedeutung. Hier befinden sich eine Navigationsschule und eine Seefahrtsschule. Industrie gibt es nicht auf der Insel, weshalb viele Bewohner nach Esbjerg pendeln.
Für Touristen lohnen sich die großen Strände, an denen man auf Bernsteinsuche gehen kann, sowie Spaziergänge in der schönen Dünenlandschaft. Auch die Surfmöglichkeiten sind ideal.