Wachablösung in Kopenhagen

Länderinformationen Dänemark

Dänemark ist das kleinste und südlichste skandinavische Land. Nördlichster Punkt ist Skagen in Jütland, südlichster Punkt Gedser auf Falster. In Luftlinie ist es 356 Kilometer lang und 453 Kilometer breit. Dänemark besteht aus 407 Inseln, von denen knapp 80 bewohnt sind.
Die Gesamtlänge der Küstenlinie beträgt gut 7.300 Kilometer, 5.000 Kilometer sind zum Baden geeignet. An keinem Punkt in Dänemark ist man weiter als 55 Kilometer von der Küste entfernt. Mehr als 1.000 Seen und 4.200 Quadratkilometer Wald kennzeichnen zusammen mit ausgedehnten Agrarflächen das Landschaftsbild.merken
Geografische Fakten
Dänemark ist das südlichste Land Skandinaviens und hat eine Fläche von 43 098 km². Damit ist Dänemark ungefähr 8 mal kleiner als Deutschland. Diese Fläche verteilt sich auf die Halbinsel Jütland, die im Süden an Schleswig-Holstein grenzt und hunderte von Inseln, von denen 443 benannt sind. Die größten dänischen Inseln sind Seeland mit der Hauptstadt Kopenhagen, Fünen, Lolland, Bornholm und Falster. Diese große Anzahl von Inseln hat zur Folge, dass Dänemark eine Küstenline von unglaublichen 7314 km Länge besitzt. Dänemarks Küsten zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus:  Watten- und Marschküsten an der Nordsee mit Dünen, Sandbänken und Haffs (Meeresbuchten, die meist durch eine Nehrung vom offenen Meer abgetrennt sind und oft Süßwasserzufuhr haben) stehen im starken Kontrast zu den Kreidekalkküsten auf der Insel Møn. Der Osten Jütlands wird von Fördenküste dominiert und auf Bornholm sind Granitküsten vorherrschend. So abwechslungsreich die Küsten geografisch auch sind, ist der Rest Dänemarks außerordentlich flach mit einer durchschnittlichen Landeshöhe von 30m. Die höchste Erhebung ist der Møllehøj in Ostjütland mit 170,86m über dem Meeresspiegel. Andere Rekorde beanspruchen der Fluss Gudenå, der mit 158km Dänemarks längster Fluss ist, und der Arresee auf Seeland, der die größte Fläche aller Binnenseen mit 42km² besitzt. Der größte Teil der Fläche Dänemarks wird landwirtschaftlich genutzt (67%), gefolgt von Wald- und Heideflächen, die lediglich 16% in Anspruch nehmen. Straßen, Städte und andere Bauwerke nehmen 10% der Fläche ein. Die restlichen 7% bestehen aus Seen, Wiesen und Mooren.
Dänemark hat insgesamt ca. 5.600.000 Einwohner. Die größte Stadt in Dänemark ist mit Abstand die Hauptstadt Kopenhagen, die mit umgebendem Siedlungsgebiet ca. 1.247.000 Einwohner zählt. Ihr folgen Aarhus (Jütland) mit 260.000, Odense (Fünen) mit 173.000, Aalborg (Jütland) mit 109.000 und Esbjerg (Jütland) mit 71.600 Einwohnern (Stand: Januar 2014).
Zusätzlich hat Dänemark zwei Außenbesitzungen mit Selbstverwaltung: Grönland und die Färöerinseln. Grönland mit der Hauptstadt Nuuk ist mit Ausnahme des Kontinents Australiens die größte Insel der Welt mit einer Fläche von 1,8 Mio km², von der ein großer Teil von uraltem Inlandeis bedeckt ist. Dieses gefrorene Eis macht 10% des gesamten Süßwasservorrates auf der Erde aus. Die Färöerinseln (übersetzt: Schafinseln) bestehen aus 18 Inseln vulkanischen Ursprungs auf einer Fläche von ca. 1.400 km². Ihre Hauptstadt ist Tórshavn.

Kurzinfo

Dänemark ist das kleinste und südlichste skandinavische Land. Nördlichster Punkt ist Skagen in Jütland, südlichster Punkt Gedser auf Falster. In Luftlinie ist es 356 Kilometer lang und 453 Kilometer breit. Dänemark besteht aus 407 Inseln, von denen knapp 80 bewohnt sind.
Die Gesamtlänge der Küstenlinie beträgt gut 7.300 Kilometer, 5.000 Kilometer sind zum Baden geeignet. An keinem Punkt in Dänemark ist man weiter als 55 Kilometer von der Küste entfernt. Mehr als 1.000 Seen und 4.200 Quadratkilometer Wald kennzeichnen zusammen mit ausgedehnten Agrarflächen das Landschaftsbild.
Wer sind die Dänen?
Dänemarks bewegte Geschichte
Die Dänen sind sehr stolz auf die Geschichte ihres Landes. Im Folgenden wird im Zeitraffer eine Zeitreise durch das nordische Land gemacht.

Stein-, Bronze-, Eisenzeit
Vor etwa 250 000 Jahren gab es die ersten Menschen im Gebiet des heutigen Dänemarks. Dies konnte anhand von Feuersteinen und zerbrochenen Hirschknochen festgestellt werden. Lange Zeit lebten die Menschen als Jäger und Sammler, bevor sie ab ca. 4000 v. Chr. sesshaft wurden und die Bauernsteinzeit anbrach. Ab etwa 1800 v. Chr. begann die Bronzezeit, aus der heute noch einige berühmte Hügelgräber zu besichtigen sind. Manchmal finden sich in diesen Gräbern sogar noch konservierte Särge, Beigaben und Kleidung aus dieser Zeit. Eines der berühmtesten Fundstücke ist der Sonnenwagen von Trundholm. Während der Eisenzeit kam es um 120 v. Chr. zu einer Klimaverschlechterung, die zu einer riesigen Völkerwanderung der Kimbern und Teutonen vom heutigen Jütland führte. Diese Völkerwanderung hatte sogar auf das Römische Reich Auswirkungen. Außerdem kam es zur Gründung von Ribe und Haithabu, welches sich heute in Schleswig-Holstein befindet. Diese Städte waren wichtige Handelszentren für den Nord-Süd-Handel und erreichten für damalige Verhältnisse riesige Ausmaße.

Wikingerzeit
Wer an dänische Geschichte denkt, denkt sofort an die Wikinger. Die Wikingerzeit begann 793 mit dem Raubzug auf das Kloster Lindisfarne in England. Heutige Vorstellungen von Wikingern entsprechen oft den Bildern von mordenden und raubenden, seefahrenden Männern. Natürlich war bei weitem nicht die ganze Bevölkerung Skandinaviens Wikinger, sondern wer Wikinger war, übte dies als Handwerk aus. Gründe waren oft Abenteuerlust, Streben nach Ruhm, Rebellion gegen mächtige Fürsten oder ein Ausweg für junge Männer, die nicht erbberechtigt waren. Zudem ging es oft nicht darum, Raubzüge zu begehen, sondern es wurde das Ziel des Handels und Siedlung in fremden Gebieten verfolgt. Etwa 1000 n. Chr. hatten Wikinger zum Beispiel bereits amerikanischen Boden betreten. Zudem siedelten Nordmänner in Nordengland und der Normandie und beeinflussten die dortige Bevölkerung nicht unwesentlich. Die Mobilität der Wikinger wurde durch das damals ungeschlagene Geschick im Schiffbau ermöglicht. Während der Wikingerzeit wurde zudem der Grundstein für das dänische Königshaus durch Gorm den Gamle (ca. 940-50) gelegt, dessen Sohn Harald Blauzahn einen wesentlichen Schritt in Richtung Einung und Christianisierung des Landes machte. Mit der Eroberung Englands durch die Normannen 1066, brach in Dänemark das Mittelalter an.

Mittelalter
Mit der Gründung eines eigenen Erzbistums im damals dänischen Lund, löste sich Dänemark vom Erzbistum Hamburg-Bremen und die Eigenständigkeit des Königreichs war gesichert. Unter Margrete I (1376-1412), eine der mächtigsten Frauen der Geschichte, kam es zur Herrschaft über Dänemark, Schweden und Norwegen: 1497 wurde die Kalmarer Union gegründet. Margretes Nachfolger ließen die Union jedoch schnell wieder zerfallen und Schweden wurde zu Dänemarks Erzfeind.

Reformation, Absolutismus und Revolution
Christian III leitete 1536 die Reformation in Dänemark ein. Christian IV schaffte es schließlich Dänemark politisch und wirtschaftlich zu ruinieren, indem das Land gegen Schweden im 30-jährigen Krieg (1618-1648) eine Niederlage einstecken musst. Schweden bekam daraufhin die Vormachtrolle in Skandinavien und Dänemarks Landfläche schrumpfte um 1/3. Es folgten die Jahre des Absolutismus und eine Allianz mit Napoleon. Nach der Niederlage Napoleons 1814 musste Dänemark Norwegen an Schweden abtreten. Auch das Königshaus verlor an Macht, nachdem durch eine friedliche. bürgerliche Revolution die konstitutionelle Monarchie besiegelt wurde. Zudem kam es zu einer Auflehnung der Herzogtümer Schleswig und Holstein gegen Dänemark, woraufhin der Süden Jütlands an Preußen ging und Dänemarks Landfläche weiter eingeschränkt wurde.

20. Jahrhundert
Im 1. Weltkrieg verhielt sich Dänemark neutral. 1920 stimmte Nordschleswig für eine Zugehörigkeit zu Dänemark ab, woraufhin sich die Grenze wieder weiter nach Süden bis nördlich von Flensburg verschon. Auch im 2. Weltkrieg versuchte Dänemark neutral zu bleiben, doch 1940 kam es zu einer Besetzung Dänemarks durch Deutschland. Jedoch behielten die Dänen weiterhin die Kontrolle über die Regierung des Landes. Nachdem die Deutschen eine Deportation dänischer Juden geplant hatten, gelang es dem dänischen Widerstand mit Hilfe der Bevölkerung die meisten Juden zu retten und nach Schweden zu bringen. 1944 löste sich schließlich auch Island von Dänemark.

Nachkriegszeit
Dänemark wurde zum Gründungsmitglied von UN und NATO und trat 1873 zur EG (heute EU) bei. 2000 wurde allerdings gegen den Euro abgestimmt und Dänemark durfte die Dänische Krone behalten. Im selben Jahr wurde die Øresundbrücke zwischen Seeland und Schweden geöffnet, was den Kontakt zwischen beiden Ländern wesentlich erleichterte. Die jüngste Krise wurde 2006 durch den Karikaturenstreit ausgelöst: Dänische Zeitungen veröffentlichten Karikaturen Mohammeds und riefen antidänische Proteste in der ganzen islamischen Welt hervor.
Die dänische Staatsform
Dänemark ist eine der ältesten Monarchien der Welt. Bereits um 1000 n. Chr. im Wikingerzeitalter gab es ein dänisches Königshaus. Heute ist die Staatsform eine konstitutionelle Monarchie, in der die Königsfamilie nur eine formelle und repräsentative Funktion hat. Trotzdem sind die Dänen auf ihre Königin Margrethe II sehr stolz, denn sie genießt hohes Ansehen für ihre künstlerischen und intellektuellen Tätigkeiten. Margrethes Sohn Frederik ist Kronprinz und wird einmal zusammen mit Kronprinzessin Mary das Königspaar Dänemarks werden.
Die Grundlage der dänischen Verfassung wurde bereits 1849 gelegt und das Grundgesetz, das bis heute gilt, trat am 5. Juni 1953 in Kraft. Dieses gilt auch für Grönland und die Färöer-Inseln. Das Mindestwahlalter beträgt 18 Jahre. Seit 1972 ist Dänemark nach einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit als Mitglied der EU erklärt worden. In Dänemark ist heute ein Einkammersystem vorherrschend. Die wichtigsten politischen Organe sind das Folketing (Parlament) und die Regierung. Das Folketing besteht aus 179 Abgeordneten, von denen je zwei Grönland und die Färöer-Inseln repräsentieren, während die Mehrzahl aus Dänemark stammt. Im Folketing sind immer mehrere Parteien vertreten, die von den dänischen Staatsbürgern gewählt werden. Die Regierung hingegen wird (zumindest formell) von Königin Margrethe ernannt. Sie besteht aus dem Staatsminister oder der Staatsministerin und den übrigen Ministern. Staatsministerin ist zurzeit Helle Thorning-Schmidt, die der sozialdemokratischen Partei angehört. Seit Februar 2014 ist die sozialdemokratische Partei zusammen mit der sozialliberalen Partei (Radikale Venstre) an der Macht.
Grundsätzlich sind die Regierungen in Dänemark meist Minderheitsregierungen. Deshalb beruht dänische Politik auf einer Konsenspolitik, in der viele Kompromisse geschlossen werden müssen.
Demografische Struktur
Dänemark hat eine Bevölkerung von ca. 5,58 Millionen Menschen, dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 129 Menschen pro Quadratkilometer. Tatsächlich wohnen aber etwa 85% in Städten. Zudem sind Seeland und Fünen am stärksten bevölkert, während Jütland vergleichsweise dünn besiedelt ist.
Die Bevölkerung Dänemarks wird immer älter. Betrachtet man die durchschnittliche Lebenserwartung, lag diese 2012 bei 80,2 Jahren. Damit liegt Dänemark knapp unter dem EU-Durchschnitt mit 80,3 Jahren. Bei Männern lag die Lebenserwartung bei 78,1 Jahren, während sie bei Frauen um 4 Jahre höher mit 82,1 Jahren lag. Die Tendenz für die Lebenserwartung ist steigend. Zudem nimmt die Geburtenrate in Dänemark immer mehr ab, was in Zukunft dazu führen könnte, dass die Sterberate die Geburtenrate übertreffen könnte. Bereits 23% sind 60 Jahre und älter, während die Anzahl der 0-19- jährigen bei 24,4% liegt. Eine dänische Frau hat heute statistisch 1,8 Kinder, Tendenz sinkend, und in einem dänischen Haushalt leben nur ca. 2,5 Menschen. Damit wäre Dänemark ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang prognostiziert.
90% der Gesamtbevölkerung sind von Geburt an Dänen, damit ist Dänemark ein ethnisch ziemlich homogenes Land. Ca. 15 000 bis 20 000 gehören der deutschen Minderheit in Sønderjylland, dem südlichsten Teil Jütlands, an. Zusätzlich leben noch ca. 34 000 deutsche Migranten in Dänemark. Damit bilden Deutsche den größten Migrantenanteil, gefolgt von Türken, Polen, Irakern und Schweden. Außerdem leben auch ca. 15 000 Färinger und ca. 13 000 Grönländer in Dänemark.
In Dänemark ist die Zahl der regelmäßigen Kirchengänger äußerst gering, doch 80% aller Dänen sind noch Mitglieder der evangelisch-lutherischen Folkekirke, die im Grundgesetz als Staatskirche festgelegt ist. Die restlichen 20% verteilen sich auf andere Religionen, wobei Muslime mit 4% den größten Anteil ausmachen.
Betrachtet man dänische Namen, lässt sich feststellen, dass die häufigsten Nachnamen Jensen, Nielsen und Hansen sind, was auf die alte Tradition zurückgeht, nach der der Nachname sich aus dem Namen des Vaters und –sen (Sohn) zusammensetzt. In Island funktioniert dieses System nach wie vor, doch in Dänemark werden Nachnamen mittlerweile wie in Deutschland vergeben. Männer heißen am häufigsten Peter, Jens oder Lars, während man tendenziell am häufigsten Frauen mit den Namen Anne, Kirsten und Hanne trifft.
Die Besonderheit des dänischen Gesundheitssystems
Dänemark verfügt über ein öffentliches Gesundheitssystem für alle dänischen Bürger, ungeachtet ihres Einkommens, Herkunft oder anderer Faktoren. Dieses ist dezentral organisiert. Auf nationaler Ebene findet die überregionale Organisation statt, während die Regionen das Krankenhauswesen organisieren. Die Gemeinden stellen hingegen die medizinischen Versorgungen durch ärztliche Dienstleistungen sicher. Medizinische Behandlungen im Krankenhaus sind kostenlos. Medikamente müssen allerdings bis 70€ im Jahr selbst bezahlt werden.
Die Finanzierung des Gesundheitssystems wird hauptsächlich durch Steuern (Einkommens- und Mehrwertsteuer) möglich gemacht. Dies führt dazu, dass 80% aller Ausgaben durch den Staat finanziert werden. Zusätzlich wurde 2007 eine neue Steuer eingeführt, die 8% des Einkommens beträgt, um Gesundheitsausgaben der Gemeinden zu finanzieren. Zusätzlich zahlen alle Erwerbstätigen 8% ihres Einkommens in Arbeitsmarktfonds ein, die dann Gesundheitsleistungen im Krankheitsfall und bei Mutterschaft übernehmen.
In Dänemark gibt es nur eine staatliche Krankenkasse (im Gegensatz zu Deutschland mit über 100 gesetzlichen Krankenkassen). In dieser gibt es zwei verschiedene Kategorien. Über 98% aller Dänen befinden sich in der ersten Kategorie, bei der man sich bei einem Hausarzt im Umkreis von 10 km eintragen lassen muss. Dieser Hausarzt übernimmt dann meist die ersten Untersuchungen und überweist den Patienten dann, wenn es notwendig ist, an einen Facharzt oder ins Krankenhaus. Die Ausnahme besteht bei HNO- und Augenärzten. Diese können von Patienten auch direkt aufgesucht. In der zweiten Kategorie ist eine freie Wahl des Arztes möglich und eine Überweisung an einen Facharzt durch einen Hausarzt nicht notwendig. Ab dem 18. Lebensjahr müssen die Kosten für Zahnärzte selbst getragen werden, sofern nicht eine private Zusatzversicherung abgeschlossen wird.
Ca. 50% der Ärzte in Dänemark arbeiten freiberuflich. Ärztliche Niederlassungen sind aber in Gegensatz zu Deutschland stärker eingeschränkt: Ärzte dürfen sich nicht in Regionen niederlassen, in denen Ärzte weniger als 1300 Patienten auf der Liste haben. Tun sie dies dennoch, zahlt die Krankenkasse nicht für Behandlungen und 100% müssen selbst übernommen werden. Durch diese Regelung wird dafür gesorgt, dass, anders als in Deutschland, auch auf dem Land ärztliche Versorgung sichergestellt ist.
Doch auch das dänische Gesundheitssystem ist nicht frei von Problemen. Beispielsweise sind die Wartelisten in den Krankenhäusern ziemlich lang. Dem wird entgegengewirkt, indem öfter Überweisungen in ausländische Klinken vorgenommen werden und der Wartezeitraum für einzelne Behandlungen im Internet veröffentlicht wird, so dass Patienten sich Alternativen überlegen können. Zusätzlich wird auch in Dänemark, trotz der Einschränkung von ärztlichen Niederlassungen, das Problem des Ärztemangels auf dem Land dringlicher. Der Anteil an weiblichen Medizinstudenten liegt bereits bei 60%, was allerdings auch dazu führt, dass Ärztinnen durch Mutterschaft öfter ausfallen als männliche Kollegen. Um dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken, müssten also mehr Studienplätze bereitgestellt werden.
Wichtige Informationen für Touristen:
- In Krankenhäusern wird grundsätzlich kostenlos behandelt. Dies gilt auch für Touristen.
- Die meisten Hotels besitzen einen Kontakt zu einem Arzt und können im Notfall ihre Hilfe anbieten.
- Auch über Campingplätze, Jugendherbergen und Touristenbüros kann ärztliche Hilfe angefordert werden.
- Apotheken haben meistens ähnliche Öffnungszeiten wie die Geschäfte im Ort. In größeren Städten gibt es auch Apothekennotdienste.
- Viele Medikamente sind in Dänemark verschreibungspflichtig, auch wenn diese in Deutschland ohne Rezept erhältlich sind.
- Der Notruf für Unfallhilfe und Ambulanz ist 112.
Das Bildungssystem in Dänemark
In Dänemark besteht – im Gegensatz zu Deutschland – keine allgemeine Schulpflicht, sondern stattdessen eine neunjährige Unterrichtspflicht im Alter von 7 – 16 Jahren. Die folgende Beschreibung des dänischen Bildungssystems lehnt sich in großen Teilen an die Arbeit der ISIS Berlin e.V. „Bildungssysteme in Europa“ an:
Die Möglichkeiten vor der Schule sind ähnlich wie in Deutschland. Es gibt Kinderkrippen (bis 3 Jahre) und Kindergärten (3 – 7 Jahre) und eine einjährige Vorschule, die etwa 97% aller 5-Jährigen in Anspruch nehmen. Danach folgt die Grundschule (Folkeskole), die – im Unterschied zu Deutschland – bis zur 9. Klasse besucht wird. Zusätzlich kann eine freiwillige 10. Klasse besucht werden, die tatsächlich über 80% der Schüler in Anspruch nehmen. Die Folkeskole hat nach dem Gesetz die Aufgabe fächerspezifisches Wissen zu vermitteln und die Schüler zu demokratischen Bürgern zu erziehen. Nach der Erfüllung der Unterrichtspflicht gehen 10% der Schüler ab und gehen in den Arbeitsmarkt über. Für die übrigen 90% bieten sich verschiedene Möglichkeiten für den Sekundarbereich. In Dänemark gibt es allgemeinbildende Gymnasien, mit denen die allgemeine Hochschulreife erlangt werden kann (studenterkurser). Diese werden 2-3 Jahre lang besucht. Andere Möglichkeiten sind Tages- oder Abendschulen, in denen ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erreicht werden kann, sowie berufliche Ausbildungen mit einer Dauer von 3-4 Jahren, die mit einer Gesellenprüfung abgeschlossen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit ein Jahr lang eine Produktionsschule zu besuchen, in der Theorie und Praxis miteinander verbunden werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Besuch eines beruflichen Gymnasiums, in dem Ausbildung und Abitur kombiniert wird.
Im Tertiärbereich gibt es Universitäten und Hochschulen, in denen – wie in Deutschland – Bachelor, Master und Promotion erreicht werden können. Des Weiteren gibt es Fachhochschulen mit verschiedenen Ausrichtungen. Anders als in Deutschland wird allerdings jeder Student durch den Staat mit einem Stipendium bezuschusst, unabhängig vom Einkommen der Eltern und dem Wohnsitz. Zwar variiert der Betrag des Stipendiums, doch wird so allen Studenten ein finanziell unabhängiges Studium ermöglicht. Der Staat kann die Stipendien durch Steuern finanzieren.
Eine Besonderheit im dänischen Bildungssystem sind die Volkshochschulen (Folkehøjskoler). Das Konzept der Volkshochschule wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von N.F.S. Grundtvig entwickelt, um das Bildungsniveau der dänischen Bevölkerung zu verbessern. Heute gibt es in Dänemark ca. 80 Volkshochschulen, die oft in schöner Natur gelegen sind. Die Schüler leben dort meist für einige Monate und können an unterschiedlichsten Kursen teilnehmen, doch auch kürzere Kurse werden angeboten. Meist beträgt das Alter der Schüler 18-30 Jahre, doch es gibt mittlerweile auch Kurse für Ältere. Die Volkshochschulen werden vom Staat bezuschusst, da sie einen wichtigen Teil der dänischen Kultur darstellen. Ihr Zweck besteht darin die Allgemeinbildung auszubauen und nicht, um einen Abschluss zu erreichen. Der Unterricht findet meist auf Dänisch statt. Infos über Kurse, Schulen und Stipendien gibt es auf www.hojskolerne.dk
November 2014 © nordic holidays