Finnland ist nicht nur für seine Natur und Kultur bekannt, sondern auch für Persönlichkeiten, die weltweit Spuren hinterlassen haben. Von Komponisten und Schriftstellern über Sportler bis hin zu Musik-Ikonen. Diese Menschen prägen das Bild von Suomi, wie Finnland auf finnisch heißt.

Finnlands prominente Künstler

Finlandia-Halle in Helsinki © Finlandia Hall / Visit Finland
Finlandia-Halle in Helsinki © Finlandia Hall / Visit Finland

Jean Sibelius (1865-1957)

Freunden der Klassischen Musik ist der finnische Komponist der Spätromantik und Moderne, der auch im Ausland gefeiert wurde, wohl bekannt. Die schwierige polititsche Lage in Finnland in den 1890er Jahren weckte in Jean Sibelius ein Nationalbewusstsein, das sich in vielen seiner Werke widerspiegelt. Zu seinen bekanntesten Kompositionen zählen „Kullervo“ (1892), das auf dem Volksepos „Kalevala“ fußt und die inoffizielle Nationalhymne „Finlandia“ (1899/1900). Jean Sibelius war verheiratet mit Aino Sibelius und lebte mit ihr zusammen in der Künstlerkolonie bei Järvenpää. Seine Villa „Ainola“, benannt nach seiner Frau, ist heute ein Museum. Dort komponierte Sibelius fünf seiner sieben Symphonien.
Zitat von Sibelius: »Die zweite Symphonie habe ich in Italien komponiert, die dritte in Paris, und das Quartett in London, aber das Meiste habe ich in Ainola komponiert. Ich finde, die Menschen müssten im Wald leben oder in großen Städten. Hier in Ainola, da spricht die große Stille.«

 

 

 

 

 

 

Alvar Aalto (1898-1976)

Kaum ein Finnland Tourist kennt sie nicht: die zeitlose „Aalto-Vase“ (auch Savoy-Vase) im wellenförmigen Design, in der sich die Blumen wie von selbst arrangieren. Sie ist ein Synonym für finnische Glaskunst und wird in den wichtigsten Designmuseen der Welt ausgestellt. Alvar Aalto war der festen Überzeugung, dass Design bis ins kleinste Detail menschlich sein sollte. Seine Verbundenheit zur Natur zeigt sich nicht nur in seinen Design-Stücken, sondern auch in seiner organischen Architektur. Zu seinen zahlreichen Bauwerken zählen u. a. die „Finlandia-Halle“ in Helsinki, die „Heilig-Geist-Kirche“ in Wolfsburg und das Aalto-Theater in Essen. Im Möbel-Design sind der Sessel „Paimio“ und der Sessel „Tank“ international bekannt. 1935 gründete Aalto die Möbelfirma ARTEK, die noch heute ein Protagonist für modernes Design ist.
Zitat von Alvar Aalto: »Es gibt nur zwei Dinge in der Architektur: Menschlichkeit oder keine.«

Tarja Turunen

1977 in Kitee in Lappland geboren, fiel Tarja Soile Susanna Turunen schon früh durch ihr Gesangstalent auf. Nach Abschluss der Gesamtschule wechselte sie auf ein Musikgymnasium in Savonlinna und begann im Anschluss, an der Sibelius-Akademie in Kuopio Musik zu studieren. Bekannt wurde Tarja Turunen als Sängerin der finnischen Symphonic-Metal-Band Nightwish von 1996-2005. Die Kombination aus hartem Metal-Sound und ihrer kraftvollen Sopranstimme machte die Band weit über die Grenzen Finnlands hinaus bekannt und prägte den Begriff „Opera Metal“. Sei der Trennung von Nightwish im Jahr 2005 ist Tarja Turunen vorwiegend als Solosängerin aktiv. Turunen Cabulis Gesang gilt mit einem Stimmumfang von fast drei Oktaven als vielschichtig, kraftvoll und gefühlvoll zugleich.

Mr. Lordi

Keiner war wohl mehr überrascht als Tomi Petteri Putaansuu selbst, geboren 1974, besser bekannt als Sänger und Gründer der finnischen Band „Lordi“, als er 2006 mit  „Hard Rock Hallelujah“ den Eurovision Song Contest (ESC) gewann. Es war nicht nur die Premiere für Finnland, den ESC anzuführen, sondern auch das erste Mal, dass eine Hard-Rock-Nummer alle anderen Beiträge weit hinter sich zurück ließ. Nach dem Überraschungssieg wurde der Marktplatz in Rovaniemi, der Heimatstadt von Mr. Lordi, offiziell in Lordi-Square umbenannt.

Die Band Lordi ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Bühnenkostüme, die an Zombies und Monster erinnern und von Mr. Lordi selbst entworfen werden.

Finnlands herausragende Sportler

Eishockey © Mikko Huotari/Visit Finland
Eishockey © Mikko Huotari/Visit Finland

Mika Häkkinen (*1968)

Bereits 1973, mit fünf Jahren, begann Mika Häkkinen seine Rennfahrerkarriere mit dem Kart. Nach zwei Jahren gewann er sein erstes Rennen und 25 Jahre später, 1998, wurde er zum ersten Mal mit McLaren Weltmeister in der Formel 1. Den zweiten Weltmeistertitel holte er sich im darauf folgenden Jahr. Insgesamt startete der finnische Rennfahrer bei 161 Grand-Prix-Rennen (1991-2001) in der Formel 1. Nach einem kurzen Comeback als Fahrer der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), trat er 2007 endgültig in den Ruhestand.
Mika Pauli Häkkinen zählt neben Michael Schuhmacher zu den erfolgreichsten und populärsten Rennfahrern der späten 1990er Jahre. Durch seine zurückhaltende und freundliche Art ist er besonders im deutschsprachigen Raum beliebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teemu Selänne – „The Finnish Flash“

Teemu Selänne zählt zu den größten Eishockey-Stars Finnlands. Er erzielte 684 Tore und 1.457 Punkte und hält damit den Rekord für den besten finnischen NHL-Scorer aller Zeiten. 1992/1993 erzielte er als er als Rookie mit 76 Tore einen NHL-Spitzenwert.  2007 gewann er zudem den Stanley Cup mit den Anaheim Ducks und 2017 würdigte die Hockey Hall of Fame seine Karriere. Auch bei den Olympischen spielen zeigte er eine herausragende Leistung und erzielte als Finnlands Top-Performer 43 Punkte.

 

Finnlands bedeutende Politiker

Mannerheim Straße in Helsinki © Niko Laurila/Visit Finland
Mannerheim Straße in Helsinki © Niko Laurila/Visit Finland

Mannerheim (1867-1951)

Nach der Oktoberrevolution 1917 beendete Freiherr Carl Gustaf Emil Mannerheim seine Laufbahn in der russischen Armee und kehrte in seine Heimat Finnland zurück. Er erhielte den Oberbefehl über die sich im Aufbau befindende Armee des Landes. Die blutigen Schlachten im finnischen Bürgerkrieg und die anschließende Erschießung der sogenannten „Roten“ brachten Mannerheim den wenig ruhmreichen Spitznamen „der blutige Baron“ ein. In den folgenden Jahren setzte er sich für die internationale Anerkennung des nun unabhängigen Finnlands ein.
Im Zweiten Weltkrieg führte Mannerheim die finnischen Truppen gegen die Sowjetunion. Anlässlich seines 75. Geburtstags wurde Mannerheim zum Marschall befördert, 1944 schließlich wurde er Präsidenten der Republik Finnland. Obwohl er von Hitler das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub verliehen bekam, brach er alle Beziehung zum Deutschen Reich ab und schloss 1944 einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion. Bis 1946 blieb Mannerheim das Staatsoberhaupt Finnlands bevor er aus gesundheitlichen Gründen zurück trat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Urho Kekkonen (1900-1986)
Mehr als 25 Jahre bekleidete Urho Kaleva Kekkonen das Amt des Staatspräsidenten von Finnland (1956-1982). Damit war und ist er das am längsten amtierende Staatsoberhaupt einer demokratisch wählenden Republik überhaupt. Er ist bekannt für seine Neutralitätspolitik, die ihren politischen Höhepunkt mit der „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ fand, die 1975 in Helsinki abgehalten wurde. Auch wenn Kekkonen bisweilen als autoritär kritisiert wird, hatte er grade in seiner späten Amtszeit keinen ebenbürtigen innenpolitischen Gegner. Von vielen Finnen wird er noch heute für seine Verdienste am Land, die für Wohlstand und Stabilität sorgten, verehrt. Ein Denkmal zu Ehren Kekkonens wurde in Helsinki unweit der Finlandia-Halle errichtet.