Geographie Schwedens

Schweden ist das größte Land Skandinaviens. Mit einer Fläche von 450.000 km2 erstreckt es sich von Küsten der Ostsee bis zu den Fjällgebirgen an der Grenze zu Norwegen. Schweden liegt im Norden von Europa und grenzt an Norwegen im Westen, im Nordosten an Finnland und im Osten an die Ostsee und den bottnischen Meerbusen. Die Geografie Schwedens lässt sich in drei Regionen aufteilen:
- Götaland im Süden mit Küsten, und Schören sowie fruchtbaren Ebenen und großen Seen wie den Vättern du Vänern.
- Svealand im Herzen von Schweden mit großen Seen wie Mälaren und Hjälmaren
- Norrland im Norden mit weiten Wäldern, Hochgebirge und Fjälls, im Sommer der Mitternachtssonne und im Winter mit den Nordlichtern.
Zudem ist Schweden ein Land der Gewässer mit über 100.000 Seen und vielen Flüssen. Die größte Insel des Landes ist Gotland mit der Hauptstadt Visby und einer Fläche von 2.994 km2 sowie 57.000 Einwohnern. Die zweitgrößte Insel ist Öland mit einer Fläche von 1.348 km2, gefolgt von Orust mit 346 km2. Der Vänern-See ist der größte See in Schweden, darauf folgen der Vättern-See sowie der Mälaren-See.
Im Westen erhebt sich das Skandinavische Gebirge mit Gipfeln wie dem Kebnekaise.
Das Klima unterscheidet sich unter den Regionen stark. Im Norden herrscht subarktisches Klima mit langen Wintern und kurzen Sommern vor. In der Mitte des Landes herrscht kontinentales Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Im Süden ist das Klima gemäßigt, sodass die Winter mild und die Sommer warm sind.
Insgesamt 62 % der Landesfläche sind Wald, insbesondere Nadelwälder. 10 % des Landes sind Äcker und Felder und lediglich 1 % sind Wiesen und Weideland.
Geschichte von Schweden

Schweden ist heute bekannt für seine Natur, seine Kultur und seine Innovationskraft. Doch hinter diesem modernen Land steckt eine faszinierende Geschichte, die sich über Jahrtausende erstreckt. Von den ersten Siedlern über die Wikingerzeit, das Zeitalter der Großmacht bis hin zur neutralen Rolle im 20. Jahrhundert – die Geschichte von Schweden ist voller Wendepunkte.
Frühgeschichte und Wikingerzeit
Die ersten Menschen siedelten bereits vor rund 12.000 Jahren in Schweden, als die Gletscher der letzten Eiszeit zurückgingen. Aus Jägern und Sammlern wurden Bauern, die sich in fruchtbaren Regionen niederließen.
Die Wikingerzeit (ca. 700–1000) ist eines der bekanntesten Kapitel der skandinavischen Geschichte. Schwedische Wikinger waren vor allem Händler und Entdecker. Sie reisten über die Ostsee, die Flüsse Osteuropas bis nach Konstantinopel und sogar in den Nahen Osten. Ihre Spuren finden sich in Runensteinen und Handelsplätzen wie Birka, das heute UNESCO-Welterbe ist.
Mittelalter und Entstehung des Königreichs
Mit der Christianisierung im 11. Jahrhundert begann eine neue Epoche. Schweden entwickelte sich zu einem Königreich, das im Spätmittelalter Teil der Kalmarer Union (1397–1523) war – einer Vereinigung von Dänemark, Norwegen und Schweden unter einer Krone.
Die Unzufriedenheit mit der dänischen Vorherrschaft führte zur Schwedischen Unabhängigkeit unter Gustav Vasa im Jahr 1523. Er gilt als Begründer des modernen Schweden und führte die Reformation ein.
17. Jahrhundert
Im 17. Jahrhundert stieg Schweden zur europäischen Großmacht auf. Unter Königen wie Gustav II. Adolf spielte das Land eine Schlüsselrolle im Dreißigjährigen Krieg und kontrollierte große Teile des Ostseeraums und drang bis nach Bayern.
Doch die Expansion war teuer: Nach Niederlagen gegen Russland und andere Mächte verlor Schweden im 18. Jahrhundert seine Großmachtstellung.
18. & 19. Jahrhundert
Nach dem Niedergang der Großmacht begann eine Zeit der Reformen. Die Aufklärung brachte Fortschritte in Bildung und Wissenschaft. Im 19. Jahrhundert setzte die Industrialisierung ein, doch Armut und Hunger führten dazu, dass rund 1,3 Millionen Schweden nach Amerika auswanderten.
20. Jahrhundert
Schweden blieb in beiden Weltkriegen neutral, was dem Land Stabilität verschaffte. Nach 1945 entwickelte sich Schweden zu einem Wohlfahrtsstaat mit starkem sozialen Sicherungssystem.
Die Monarchie wurde reformiert: Seit 1974 hat der König nur noch repräsentative Aufgaben. Heute ist Schweden eine parlamentarische Demokratie und gilt als Vorreiter in Menschenrechten, Gleichstellung und Nachhaltigkeit.