Road sign in Kirkenes

Norwegen: Kirkenes - Die kleine Stadt an der Barentsee

Die Hauptstadt der Kommune Sør-Varanger in der nördlichsten Provinz Finnmark liegt zwischen den beiden Grenzen zu Russland im Osten und Finnland im Westen.merken
Die Hauptstadt der Kommune Sør-Varanger in der nördlichsten Provinz Finnmark liegt zwischen den beiden Grenzen zu Russland im Osten und Finnland im Westen. Kirkenes, am Ende der Europastraße 6 gelegen, kann nicht nur per Auto, Flugzeug, Bus, über Fahrrad- oder Wanderwege erreicht werden, sondern ist auch der Wendepunkt der Hurtigrutenschiffe, die eine Woche für die Fahrt von Bergen nach Kirkenes benötigen.

Kurzinfo

Die Hauptstadt der Kommune Sør-Varanger in der nördlichsten Provinz Finnmark liegt zwischen den beiden Grenzen zu Russland im Osten und Finnland im Westen.
Kirkenes, dt. in etwa „Kirchenlandzunge“, erhielt seinen Namen wahrscheinlich in den 1860ern, als die erste Kirche im Ort erbaut worden ist. Die Entstehung und Entwicklung der Stadt ist hauptsächlich auf die Eisenerzgruben am ca. 11km entfernten See Björnevatn zurückzuführen, die den Menschen seit Anfang des 20. Jahrhunderts hunderte von Arbeitsplätzen boten. Bis 1996, als der Erzabbau der Kommune beendet wurde, war dieser die Haupterwerbsquelle für die Bewohner von Kirkenes. Obwohl der Erzabbau inzwischen wieder aufgenommen wurde, verdienen die Menschen ihr Geld heute hauptsächlich durch Dienstleistungen, Fischfang und Tourismus.

Da Kirkenes während des 2. Weltkriegs von deutschen Soldaten besetzt war, die die Alliierten daran zu hindern versuchten, die russischen Städte zu versorgen, wurde Kirkenes von der Sowjetunion bombardiert, wodurch der überwiegende Teil der Stadt zerstört worden ist und neu aufgebaut werden musste. In Kirkenes steht ein Denkmal, welches der Roten Armee gewidmet ist, die die Region 1944 befreit hat. Ebenfalls sehenswert ist die Andersgrotta, ein ehemaliger Bergbaustollen, der damals zum Luftschutzbunker ausgebaut wurde und den Bewohnern von Kirkenes während der mehr als 320 Flugangriffe als Zufluchtsort diente.

Im Nationalpark Øvre Pasvikdalen, südlich von Kirkenes, leben rund 30 Braunbären, der größte Bestand in ganz Norwegen. Im Pasviktal herrscht ein Inlandsklima mit relativ wenig Niederschlag, kurzen, warmen Sommern und langen, kalten Wintern, während nah an der Küste ein Meeresklima mit mehr Niederschlag und geringeren Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter herrscht. Am Pasviktal befindet sich das Dreiländereck, an dem die Grenzen Norwegens, Finnlands und Russlands aufeinandertreffen.
 
Die Mitternachtssonne kann man in Kirkenes von Mitte Mai bis Ende Juli genießen, während die mørketid, dt. ”Dunkelzeit”, von Ende November bis Mitte Januar dauert. Je nach Wetterlage kann man das Nordlicht bereits von September bis in den März hinein am Himmel sehen.

Sportfreunde können in und um Kirkenes am Flussangeln oder Meerangeln teilnehmen, die schöne Gegend zu Fuß, auf Fahrrad oder mit dem Kanu erkunden. Außerdem ist Kirkenes Ziel des Hundeschlittenrennens Finnmarksløpet, das jeden März von Alta aus startet und in Kirkenes umkehrt, um dann die ca. 500 km lange Strecke nach Alta zurückzulegen.