Dänemarks Sonneninseln -
Bornholm und die Erbseninseln

Von großer Bedeutung ist die Landwirtschaft. Die fruchtbare Moränenlandschaft um Almindingen ermöglicht traditionellen Anbau von Getreide und Samenpflanzen. In der Viehwirtschaft sind Schweine- und Geflügelwirtschaft bedeutsam. Auch die Fischerei spielt eine große Rolle. Jedoch werden heute nicht mehr wie früher hauptsächlich Heringe gefischt, der früher ein wichtiger Bestandteil der Ernährung der Inselbewohner war. Stattdessen ist Dorsch der ertragreichste Fisch, der jedoch nur mit kleineren Kuttern gefischt wird. 10% der arbeitenden Bevölkerung arbeiten in diesen beiden Bereichen, was eine ziemlich hohe Prozentzahl im Vergleich zum übrigen Dänemark darstellt. Zusätzlich ist der Tourismus wichtige Einnahmequelle. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist Bornholm beliebtes Reiseziel, besonders für deutsche Touristen, die durch die besondere Schönheit der Natur und die geologischen Besonderheiten angelockt werden. Ca. eine halbe Million Menschen übernachten jedes Jahr in den vielen Hotels, Jugendherbergen und auf den Campingplätzen.

Bornholm ist beliebt durch besonders wenige Regenstunden und durchschnittlich mehr Sonnenstunden als in den anderen Teilen Dänemarks. Die Insel ist auch bekannt als „Perle der Ostsee“: Nach einer Legende warf Gott die schönen Dinge, die ihm noch übrig geblieben waren, in die Ostsee, woraus Bornholm entstand.
Die Natur Bornholms bietet für jeden etwas passendes: Surfer kommen an den langen, schönen Sandstränden auf ihre Kosten, Tierliebhaber können Millionen von Zugvögeln beobachten, Wanderer können die Ruhe auf den zentralen Heideflächen genießen und Angler haben eine reiche Auswahl an der Küste und den idyllischen Seen.
Sehr sehenswert ist die größte Burgruine Skandinaviens aus dem Mittelalter, Hammershus. Die Festung wurde ursprünglich als Schutz gegen Dänemark vom schwedischen Erzbischoff von Lund gebaut. Die imposante Umgebung macht die Ruine zum beliebten Ausflugsziel für Picknicker.
Eine der größten Naturattraktionen Dänemarks darf beim Besuch Bornholms nicht ausgelassen werden: Helligdomsklipperne (Die Heiligtumsklippen) bilden eine imposante Steilküste mit Felsnadeln die bis zu 22m in die Höhe ragen. Benannt ist die Küste nach einer heiligen Quelle, die am Fuß der Klippen gesprudelt haben soll.
Gudhjem ist auch bekannt als die kleinste Stadt Dänemarks mit 700 Einwohnern. Das urige Städtchen mit seinen roten Ziegeldächern und steilen winkligen Gassen besticht durch gleichzeitig durch seine Betriebsamkeit während der Sommermonate und seiner dänischen Gemütlichkeit.
Kunstliebhaber und Interessierte sollten sich Bornholms Kunstmuseum nicht entgehen lassen. Das wunderschön an der Küste nahe der Helligdomsklipperne gelegene Museum stellt Bornholmsche Kunst mit Werken von u.a. Edvard Weie, Olaf Rude und Niels Lergaard aus.
Der 20 km lange Strand von Dueodde wird von vielen als der schönste Strand Dänemarks.

Wer außer der wunderschönen Bornholmer Natur einmal das Stadtleben kennenlernen möchte, ist in Bornholms größter Stadt, Rønne, gut aufgehoben. Die Inselhauptstadt liegt im Südwesten von Bornholm und hat ca. 13.600 Einwohner. Sie ist sowohl Hafen- als auch Fährstadt mit Verbindungen nach Kopenhagen, Schweden, Deutschland und Polen und besitzt einen Flugplatz.
Besonders Rønnes Altstadt verdient Aufmerksamkeit. Am zentralen Marktplatz stehen viele alte Fachwerkhäuser voller liebevoller Details aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Man spaziert durch kopfsteingepflasterten Gassen und riecht im Sommer die duftenden Blumen in den kleinen Gärten hinter den Mauern.

Sehenswürdigkeiten
Für alle, die sich für Bornholms Kulturgeschichte interessieren, ist ein Besuch in Bornholms Museum Pflicht. 1893 gegründet, ist es eines der ältesten Heimatmuseen Dänemarks. Dazu gehören unter anderem das Kulturgeschichtliche Museum, das Keramikmuseum und Erichsens Gård.
Das Kulturgeschichtliche Museum präsentiert anschaulich den Werdegang Bornholms durch alle Zeiten, von der Steinzeit bis zum Kalten Krieg. Unter anderem gibt es Ausstellungen zur Seefahrt, zur Ethnografie, zur russischen Bombardierung und vieles mehr. Besonders interessante Ausstellungsstücke sind die Goldgubber, geprägte Goldblechteile aus der Eisenzeit, sowie die Bornholmuhren.
Das Keramikmuseum befindet sich in einer originalen Keramikfabrik von 1859. Neben der Ausstellung traditioneller Keramiken, lohnt sich ein Besuch in den Werkstätten, in denen man Keramikern bei der Arbeit zusehen kann. In einem angegliederten Laden kann man Keramikprodukte erwerben.
Erichsens Gård ist ein sehenswertes Fachwerkhaus von 1806 mit einer Einrichtung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dazu gehören auch ein traditioneller Garten und ein Hofladen.
Auch ein Besuch in der Nikolaikirche lohnt sich. Die Kirche wurde bereits 1275 errichtet und ist die erste Kirche der Welt, die einen Granitboden hat. Sehenswert ist ein gotländischer Taufstein von 1530.
Wer sich für das Vogelleben in Bornholm interessiert, sollte die Raubvogelshow besuchen. Bei der Show kommt man den wilden Tieren ganz nahe, da die Eulen und Falken frei fliegen. Nach der Show beantwortet der Falkner bereitwillig Fragen. Angegliedert sind eine informative Ausstellung, sowie ein Souvenirshop.

Die Erbseninseln befinden sich ca. 20 km nördlich von Svaneke auf Bornholm. Zu den Inseln gehören Christiansø und Frederiksø, das Vogelreservat Græsholm und einige Schären. Auf der Schäre Østerskær befindet sich der östlichste Punkt Dänemarks.
Geologisch bestehen die Inseln aus rotem Granit. Die Erde auf der Hauptinsel Christiansø stammt von Bornholm. Etwa 100 Menschen wohnen dort ganzjährig. Als Besonderheit unterliegen die Erbseninseln direkt dem Verteidigungsministerium, das einen Verwalter ernennt. Dadurch liegen die Steuerabgaben auch ca. 30 % unter dem dänischen Mittel.
Zwischen den Erbseninsel und Gudhjem und Svaneke auf Bornholm besteht eine Bootverbindung, die die meisten Touristen für einen Tagesausflug nutzen. So kommen ca. 80 000 Touristen jedes Jahr dorthin.
Die gesamte Inselgruppe steht unter Denkmalschutz. Dazu gehören unter anderem alte Festungsanlagen und der Lille Tårn auf Ferderiksø, in dem sich ein Museum mit alten Waffen und einem Modell der Festung befindet.